www im ICE (Pressekonferenz der Deutschen Bahn)

Am 20.12.2005 stellte Bahnchef Mehdorn im “alten Wartesaal” in Köln, zusammen mit Telekom Chef Ricke und T-Mobile Chef Obermann, das Pilotprojekt “www im ICE” vor und folgte hiermit dem “Zug der Zeit”.

Bei diesem weltweit ersten Projekt geht es um das sogenannte W-LAN (Wireless Local Area Network = Kabelloses lokales Funknetzwerk) im ICE. Zur Zeit sind elf ICE 3 entsprechend umgerüstet worden und verkehren verstärkt auf dem Streckenabschnitt Dortmund - Köln. Hierbei durchfahren sie etwa 100 UMTS Segmente, welche der Zug gebündelt aufnimmt, umrechnet und durch Hotspots im Zug an den jeweiligen User weitergibt.

Die Konferenz wurde entgegen den bahntypischen Gepflogenheiten pünktlich um 10.00 Uhr von Herrn Mehdorn begonnen.

Mehdorn erklärte aus Sicht der Bahn die Vorteile des W-LAN ICE und dessen Funktionsweise. Er legte auch Wert auf die Tatsache, daß es sich momentan “nur” um ein Pilotprojekt handle, welches bei genügend grosser Akzeptanz des Kunden auf alle ICE und die meisten IC Strecken ausgeweitet werden kann. Das weltweit erste W-LAN Projekt wird ab dem 20.12.2005 auf der Strecke Köln - Dortmund angeboten. Hierfür wurden die ICE 403 001 und 011, sowie neun weitere, eigens mit zusätzlichen Antennen ausgestattet mit denen sie in den Unterwegsbahnhöfen und während der Fahrt einen inhaltlichen Abgleich zwischen dem Internet und dem Gespeicherten im Bordnetz machen. Man ist also nicht direkt online, sondern profitiert vom "Cache" des ICE. Wie das funktioniert ist mir rätselhaft, aber das es funktioniert habe ich ausgiebig getestet!

Nachdem der DB-Chef seine kurze Rede beendet hatte erläuterte Telekomchef Ricke das ganze aus der Sicht seines Unternehmens, was aber prinzipiell das Gleiche war.

Als letzter Redner ergriff nun T-Mobile Chef Obermann das Wort und glänzte mit technischen Daten und Begriffen. So liegt z.B. der Datentransfer beim Upload 0.5MB/sec und beim Download bei 1,5 MB/sec.

Der Sprecher der Bahn, Werner W. Klingberg, eröffnete zum Schluss die Fragerunde die sich erfreulicherweise klein hielt.

Was dann folgte war der symbolische Druck auf den Startknopf.

Nach den nun folgenden Fernsehinterviews, ging es hoch auf das für uns abgesperrte Gleis 1 an dem schon der 403 011 wartete. Kurzes Fotoshooting mit Obermann und Mehdorn und schon ging es, pünktlich, los zur Probefahrt nach Düsseldorf und zurück.

Hier konnte man sich von der Leistungsfähigkeit des W-LAN ICE überzeugen und ich muss sagen, dass ich es mir nicht so problemlos vorgestellt hätte. Die Geschwindigkeit des Seitenaufbaus ist tatsächlich ähnlich einer DSL Verbindung.

Allerdings wird die Sache, so sie denn eingeführt wird, recht teuer. Die Preise beginnen bei 2 Euro für 15 Minuten und enden bei 89,90 Euro für 100 Stunden. In der Probephase, erläuterte Mehdorn, sei die Nutzung des Angebotes kostenfrei!

Kommen wir nun zu den Bildern:

v.l.n.r.: Der Herr Vorstandvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn; der Herr Vorstandvorsitzende der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke und der T-Mobile Chef René Obermann


Der Sprecher der Bahn, Werner W. Klingberg, jetzt ganz links, kam etwas später.


Werner W. Klingberg, Sprecher Deutsche Bahn AG


Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG


Kai-Uwe Ricke, Vorstandsvorsitzender Telekom


René Obermann, Chef T-Mobile


Der symbolische Start


Weil er es so schön fand, noch mal


Man beachte die Reporterin in der Mitte...


Mehdorn war an jenem Tag der “most wanted man”.


Obermann im Interview mit "Bloomberg"


Dann ging’s nach oben




Fotoshooting auf dem Bahnsteig: René Obermann überreicht hier Bahnchef Mehdorn den neusten Taschencomputer von T-Mobile. Der MDA-Pro 2 verfügt über UMTS/GPRS, W-LAN und Videotelefonie








Der Zugchef erklärte Mehdorn die neuste Errungenschaft in Sachen Fahrscheinkontrolle.


Pünktlich um 11.28 Uhr verlies dann unser 403 011 als ICE 13076 Köln Hbf und kurz darauf befanden wir uns mit 200 Km/h unterwegs nach Düsseldorf. Der Zug hatte übrigens höchste Priorität, selbst andere ICE mussten warten bzw. andere Bahnsteige anfahren!


Während der Fahrt wurde das W-LAN System ausgiebigst getestet und sogleich von den Bildjournalisten genutzt um ihre Bilder zu deren Redaktionen zu schicken.


Und auch im Zug rissen die Interviews nicht ab. Nach diesem Bild hat der WDR, mit bösem Blick und mahnender Stimme bezüglich meines Blitzes, spontan entschieden das Ganze noch mal zu wiederholen. Tschuldigung, bin ja schon wech...


Wieder in Köln angekommen, verabschiedete sich der Tz 311.


Das war mal ein ganz besonderes Erlebnis!